Maximilian Buhk nahm am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal an dem legendärsten und härtesten aller 24-Stundenrennen teil: Bei dem 45. ADAC Zurich 24h-Rennen am Nürburgring wollte der 24-Jährige AMG-Fahrer nach seinem Ausfall im vergangenen Jahr ein versöhnliches Resultat einfahren. Doch chaotische Wetterkapriolen kurz vor Ende des Rennens überfluteten Teile der Nordschleife und stoppten auch Buhk´s bis dato hervorragende Fahrt im #50 Mercedes-AMG GT3.
In den vergangenen Wochen liefen die Vorbereitungen für das 24h-Rennen bereits auf Hochtouren. Der Hamburger Maximilian Buhk ging neben sechs weiteren Mercedes-AMG GT3 im 50. Jubiläumsjahr der Marke AMG für das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport an den Start und hatte große Ziele.
Im ersten Qualifying kam der #50 „Silberpfeil“ von Buhk, Baumann, Mortara und Sandström auf den 23. Platz, im zweiten Zeittraining sicherte sich das Quartett dann mit Platz neun eine Top-10 Platzierung. „Wir brauchten für unser Fahrzeug noch die blaue Lampe für das Top-30-Qualifying, aber das war extrem schwierig. In der ersten Qualifying-Session gab es unheimlich viel Verkehr auf der Strecke und es war sehr eng. Aber damit hatten alle Top-Teams zu kämpfen. Das Auto fühlte sich sehr gut an und wir konnten unser Ziel erreichen.“
In der Auslosung zur Startreihe für das alles entscheidende Top-30 Qualifying, zog Buhk die Nummer 22. Nach zwei schnellen Runden platzierte er den #50 Mercedes-AMG GT3 auf Platz 15. „Es war uns sehr wichtig, in der vorderen Hälfte einen Startplatz zu sichern, denn dann läuft man weniger Gefahr in einen Startunfall verwickelt zu werden“, so der 24-Jährige. „Ich habe wirklich alles gegeben. Meine Runde war nicht fehlerfrei da ich Schwierigkeiten hatte, die richtige Balance zu finden. Aber es war auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis, diese grandiose Rennstrecke mal für zwei Runden nur für sich alleine zu haben – wann hat man das schon mal.“
Buhk kletterte auch für den Start am Samstag um 15:30 hinter das Steuer des Rennwagens. Bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 25° C hieß es beim Start einen kühlen Kopf zu bewahren. Leider erwischte Buhk keinen optimalen Start und war gleich auf der ersten Runde in eine Kollision mit einem Porsche verwickelt. Nach einem schnellen Boxenstopp und dem Wechsel eines beschädigten Reifens ging es für den Hamburger wieder auf die Strecke. „Nach der Berührung stand das Lenkrad schief und die Balance war dadurch natürlich auch schlechter, aber wir mussten so weiterfahren“, sagte Buhk.
Wie erwartet, bereiteten vor allem die Reifen die meisten Probleme, denn die Hersteller waren auf die heißen Streckenbedingungen nicht vorbereitet. Früher als sonst musste das Team zu den gewohnten Boxenstopps. Doch durch fehlerfreie Fahrten von allen vier Piloten und toller Boxenstopparbeit des HTP-Teams, arbeitete sich der #50 Mercedes-AMG GT3 Stück für Stück in die Top-10. Bereits in der Nacht lag der „Silberpfeil“ auf einem aussichtsreichen sechsten Platz und behauptete diese Position bis kurz vor Rennende.
Doch Nürburgring wäre nicht der Nürburgring, wenn es nicht wenigstens einmal regnen würde. So kam es dann auch, dass mit nur noch wenigen Runden zu fahren, der Himmel seine Schleusen öffnete und Teile der Rennstrecke mit sinnflutartigen Regenfällen überflutete. Teilweise im Schneckentempo bahnten sich die GT3 Fahrzeuge ihren Weg über den Eifelkurs und zahlreiche Unfälle wirbelten die Positionen durcheinander. Leider erwischte es auch den #50 Mercedes-AMG GT3, als Maximilian Buhk den finalen Stint fuhr. Auf dem sechsten Rang liegend verunfallte der auf Slicks fahrende Buhk im Bereich Metzgesfeld und kam somit nicht mehr in die Wertung.
„Mit einem sechsten Platz wäre ich und auch das Team sehr zufrieden gewesen“, so Buhk nach dem Rennwochenende. „Wir haben so hart gearbeitet und wirklich alles gegeben. Wir sind fehlerfrei gefahren und haben immer unsere Ziele verfolgt, vor allem sind wir ohne Probleme durch die Nacht gekommen. Der Regen setzte einfach so stark ein, da hatte ich kaum mehr eine Chance das Auto auf der Strecke zu halten. Das war jetzt der zweite Ausfall bei meinem zweiten 24h-Rennen, bei dem ich im Rennwagen saß und es ist wirklich sehr enttäuschend, vor allem nach der tollen Aufholjagd die wir gezeigt hatten. Dieses Jahr tut der Ausfall fast noch mehr weh, da wir so kurz vor Ende auf einer guten Position ausgeschieden sind. Aber wir lassen die Köpfe nicht hängen und nächstes Jahr geht es auf ein Neues wieder an die Herausforderung „24h-Rennen“.
Für Buhk stehen nun erst mal ein paar Tage Entspannung an bevor es am kommenden Wochenende bereits beim Blancpain GT Series Sprint Cup im belgischen Zolder weitergeht. Nach den tollen Ergebnissen von Misano und Brands Hatch, möchte Buhk mit seinem Teamkollegen Franck Perera die Führung in der Sprint-Cup Wertung weiter ausbauen.