• Am Wochenende startet Maximilian Buhk für das Mercedes-AMG Team GetSpeed bei den 24 Stunden Nürburgring
  • Auch unter Pandemie-Bedingungen zählt der Eifel-Marathon zu den härtesten Langstreckenrennen der Welt

 

Unter anderen Vorzeichen als gewöhnlich wird die 48. Auflage der ADAC TOTAL 24 Stunden Nürburgring in die Motorsport-Geschichtsbücher eingehen. Die geltenden Pandemie-Bestimmungen machen ein klassisches 24-Stunden-Rennen wie in der Vergangenheit mit rund 200.000 Zuschauern rund um die altehrwürdige Nordschleife unmöglich. Immerhin werden einige Tribünen im Bereich des Grand-Prix-Kurses geöffnet sein. Anstelle von mehr als 200 Rennfahrzeugen sind es diesmal „nur“ etwas mehr als die Hälfte, die am kommenden Wochenende (26./27. September) die Hatz zweimal rund um die Uhr in Angriff nehmen werden.

Wer daraus nun allerdings schließt, dass der sportliche Wert des Marathons in der „Grünen Hölle“ unter Corona gelitten hätte, der täuscht sich sehr – zumindest, was den Kampf um den Gesamtsieg angeht. Denn der ist so hart und unvorhersehbar wie eh und je. Mindestens 15 GT3-Boliden aus der Topklasse SP9 ist der Gesamtsieg bei den 24 Stunden Nürburgring zuzutrauen – darunter auch der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 9, der vom Mercedes-AMG Team GetSpeed eingesetzt und von Maximilian Buhk (27, Hamburg), Maximilian Götz (34, Uffenheim), Fabian Schiller (23, Troisdorf) und Raffaele Marciello (25, Italien) gesteuert wird.

Nach seinem zweiten Gesamtrang im Vorjahr brennt Maxi Buhk auch diesmal auf einen Platz auf dem Treppchen. „Ich denke, wir sind gut aufgestellt“, sagt der Norddeutsche. „Gemeinsam mit dem ganzen Team von GetSpeed Performance haben wir uns in den vergangenen Monaten sehr akribisch auf den großen Saisonhöhepunkt vorbereitet und uns dabei Schritt für Schritt gesteigert. Am Ende wird es aber auch darauf ankommen, im richtigen Moment das nötige Quäntchen Rennglück abzubekommen. Ohne das geht es auf der Nordschleife nie!“

Das große Fragezeichen steht Jahr für Jahr hinter dem Kräfteverhältnis der einzelnen Fahrzeuge, das im Vorfeld des Rennens stets schwer einzuschätzen ist. „Erst im Rennen lassen alle die Hosen runter“, weiß Buhk. „Ich kann nur sagen, dass wir in den Vorbereitungsrennen voll gefahren sind. Mal sehen, ob es die eine oder andere Überraschung gibt.“

Ein großer Vorteil für Buhk und Co: Der gelbe Renner mit der Nummer 9 hat sich schon in den ersten Läufen der Nürburgring Langstrecken Serie fürs Top-Qualifying am Freitagabend qualifiziert. In diesem Einzelzeitfahren ermitteln die schnellsten Boliden des Feldes die Startpositionen. „Das ist deswegen umso wichtiger, als wir uns nun im Training voll auf die Rennabstimmung konzentrieren können. Außerdem haben wir damit schon die blaue Lampe auf sicher“, betont Maxi. Diese blaue Lampe ist in der Frontscheibe montiert und macht langsamere Fahrzeuge im Rennen auf das Herannahen eines Top-Boliden aufmerksam, was vor allem nachts relevant ist.

A propos Nacht: Die wird bei der 48. Austragung deutlich länger sein als beim klassischen Austragungstermin der 24 Stunden Nürburgring im Mai oder Juni. Etwas weniger als die Hälfte der Renndistanz werden die Rennwagen in teilweiser oder völliger Dunkelheit zurücklegen. Was Auswirkungen auf die Strategie haben könnte. „Eventuell könnte es Sinn machen, das Rennen mit Einzel- statt Doppelstints zu beginnen, damit alle vier Fahrer einmal im Hellen gefahren sind“, sagt Maximilian Buhk. „Generell sollte das für einen Profi aber keinen großen Unterschied machen. Ich persönlich fahre sehr gerne nachts, zumal der neue Mercedes-AMG GT3 ein tolles Lichtsystem hat, mit dem man in der Nacht fast so gut sieht wie am Tag.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt diesmal ist das angesichts des kleineren Teilnehmerfelds geringere Verkehrsaufkommen auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife. „Das wird die Sache sicher vereinfachen, das Rennen aber insgesamt schneller machen, weil die Rundenzeiten sinken und es weniger Zwischenfälle und Gelbphasen geben wird“, glaubt Buhk. Eventuell könnte sogar der Distanzrekord fallen. Dieser steht seit dem Jahr 2014 bei 159 Runden oder 4035,1 Kilometer.

Maximilian Buhk macht indessen keinen Hehl daraus, dass er sich zwar wie immer riesig auf die 24 Stunden freut, aber auch die besondere Atmosphäre durch die vielen begeisterungsfähigen Nordschleifen-Fans vermissen wird: „Dieses unvergleichliche Gefühl, wenn du nachts an den Lagerfeuern vorbeidonnerst und dir zwischen den Stints deinen Weg durch das Menschengewusel im Fahrerlager bahnen musst, wird uns allen sicher fehlen. Andererseits muss man sich bei allen bedanken, die es möglich machen, das Rennen trotz Corona auszutragen. Ein Jahr ohne 24 Stunden Nürburgring wäre sicherlich viel schlimmer gewesen.“

Der Start zum 48. ADAC TOTAL 24h-Rennen erfolgt am Samstag (26.9.) um 15.30 Uhr. Der TV-Sender RTL Nitro überträgt das komplette Renngeschehen rund um die Nordschleife direkt in die heimischen Wohnstuben. Die Übertragung beginnt bereits um 13.45 Uhr und endet erst 26,5 Stunden später! Schon beim Top-Qualifying am Freitag ab 18.15 Uhr ist der Privatsender live dabei. Und wer noch zusätzliche Bilder und Infos braucht, der bekommt sie im Internet per Live Timing, Live Ticker und Live Stream auf www.24h-rennen.de